3. Jahr der TOUR

Das dritte Jahr Round:Motion, jede Menge Meer, Wind und Eis und ich verlasse Europa! 

Nach einiger Zeit in Island, Farmleben, Vorbereitung und Touren im Land geht es Mitte Mai zu Fuß von Nordisland nach Reykjavik. Von dort segle ich Mitte Juni los Richtung Nuuk in Westgrönland. Eine herausfordernde Strecke gegen Strömung und Wind, gleichzeitig auch eine historische Route als „Vikingerroute“ bekannt. Nachdem ich letztes Jahr Ostgrönland kurz vom Segelboot aus kennengelernt habe bin ich nun gespannt den Westen zu erleben und etwas mehr Zeit dort zu verbringen.

Von Nuuk aus geht es mit dem selben Segelboot weiter Richtung Norden nach Ilulisat. Dort bleibe ich einige Wochen, bereite letzte Dokumente für Kanada vor und lerne ganz besonders auch etwas die Region kennen. Anfang August geht es von dort mit einem kleinen Segelboot wieder etwas Richtung Süden und weiter nach Neufundland. Zielhafen: St John’s. 

Es gibt wie immer viel das auf dem Weg passieren kann und wird. Eine Anpassung folgt auf die nächste, eins führt zum nächsten – das ist die Herausforderung und gleichzeitig auch die Schönheit.

Bei der Einreise nach Kanada werde ich erfahren, wie lange ich bleiben darf und daraus ergibt sich der weitere Verlauf…

2. Jahr der TOUR

Das zweite Jahr der Round:Motion TOUR führt im März/April mit Ski und Pulka von Kirkenes nach Tromsø, von dort mit dem Segelschiff nach Longyearbyen auf Spitzbergen, wo ich bis Ende August bleibe, die Region kennenlerne und arbeite, um dann weiter nach Island zu segeln.

Nach dem ersten Jahr der TOUR, welches ich bis auf eine kurze Paddelpassage von Dänemark nach Schweden zu Fuß zurücklegte, bestand die Herausforderung für dieses Jahr möglichst mit Windkraft von Nordnorwegen über das Meer weiter nach Westen zu kommen. Auf welcher Route dies genau geschehen sollte, wollte ich möglichst offen lassen und schauen, wie sich meine Suche nach Segelmöglichkeiten gestalten würde. Skifahren als auch Lossegeln vom norwegischen Festland bedeuten beide zu großen Teilen das situationsbedingte Suchen nach einer geeigneten Route. Abhängig von Schnee- und Eisqualität, Wind, Wettervorhersage, anderen geographischen und auch persönlichen Gegebenheiten ist die Fortbewegung nicht (oder verhältnismäßig selten) an vorgegebene Tracks gebunden. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Wahrnehmung der Strecke durch diesen historisch und geopolitisch als auch klimatisch und landschaftlich spannenden und brisanten Teil dieser Erde entwickelt.

Round:Motion:TOUR ist eine praktische, physische, unvorhersehbare und unvorstellbare erforschende Bewegung – zu Fuß, mit Packraft und Kajak auf einer nördlichen Route einmal um die Erde. Die TOUR begann in meinem Wohnhort Münster (Westf.) und führt mich für mehrere Jahre unter Anderem durch Skandinavien, Russland, Alaska und Kanada.

Ich möchte die Verbindung physischer und mentaler Herausforderung, riesiger, unbesiedelter Gebiete, Kälte und dem Treffen mit Menschen vor Ort filmisch, fotographisch sowie mit Zeichnungen und Tonaufnahmen dokumentieren. ‍ Entlang der Route werde ich gemeinsam im Austausch mit lokalen Künstler- und Wissenschaftler*innen und auch mit Tieren, Landschaften, Pflanzen, Steinen, Schnee… Projekte entwickeln, welche auch Teil des FORUM:Round:Motions werden sollen und so ein wachsendes Netzwerk schaffen.

Die TOUR lässt Round:Motion von theoretischem zu praktischem Denken übergehen, sie definiert die Comfortzone neu und stellt die Wahrnehmung von Zeit in Frage. Sie steht in einer langen Tradition unterschiedlichster Erdumrundungen, mir ist jedoch wichtig mit der Idee der Heroisierung als auch der Romantisierung in der Dokumentation zu brechen und einen Prozess zu beginnen, welcher alles miteinbeziehen und sich ohne Hierarchien weiterentwickelt. ‍ Du möchtest Kommentare hinterlassen, etwas fragen oder in einer Form praktisch teilhaben? Schreibe mir gerne hier.

1. Jahr der TOUR

 
Nachdem ich lange Zeit die Round:Motion:TOUR in Richtung Osten und für einen längeren Zeitraum durch Russland geplant hatte, wurde 2022 klar, dass diese Route aktuell leider nicht zu verantworten wäre. Ein wichtiger Aspekt der TOUR ist das langsame Vorankommen neben der Annäherung an Bewegung, nördliche Natur, Wetter, Kultur… . Somit kristallisierte sich heraus, dass es keine Option wäre, die Route direkt von Münster Richtung Westen zu starten, sondern dass es zunächst durch Skandinavien gehen wird. ‍ 
Ende Januar 2023 ging es los Richtung Norden. Zunächst in gemäßigtem Tempo zu Fuß über Hamburg, Kiel, bis Dänemark.
Nachdem ich Dänemark durchwandert hatte, fuhr ich mit dem Kajak nach Schweden, wo ich meinen Weg auf verschiedenen Wanderwegen wie dem Hallandsleden oder Bohusleden fortsetzte. 
In Norwegen folgte ich Teilen des Olavs-Pilgerwegs oder einfach auf meinem eigenen Weg durch die Natur bis nach Oslo. In Oslo verbrachte ich etwa zwei Wochen zusammen mit der Tänzerin und Choreografin Signe Alexandra Domogalla, um über unser Verhältnis zum Wandern, zum Draußensein und zur Bewegung nachzudenken und diese Erfahrungen weiter zu transformieren. In der Praxis bedeutete dies, dass wir nicht nur diskutierten und schrieben, sondern auch das Nansen-Institut besuchte, in den Wäldern in der Nähe von Oslo wanderten und filmten und unter Anderem in der Kristiania Hochschule oder im Goetheinstitut in Oslo Vorträge bzw. offene Diskussionsrunden hielten oder ausstellten. 
In der Geschwindigkeit des Frühlings ging meine Wanderung weiter nach Norden durch Norwegen über Trondheim, Mo i Rana bis Sulitjelma, wo ich die Grenze zu Schweden überquerte. In Schweden wanderte ich durch den Padjelanta-Nationalpark und folgte später dem Kungsleden. Ich erlebte einen großen Unterschied im Umgang mit offiziellen Wanderwegen, der Menge und der Atmosphäre zwischen anderen Wandernden im Vergleich zu Norwegen, wo ich kaum jemanden traf und wo die Wanderwege nicht annähernd so deutlich durch Brücken, Planken oder Wegweiser zu erkennen sind. 
Nach einem Besuch in Kiruna und dem Erleben der unglaublichen Auswirkungen der Miene dort ging ich weiter Richtung Osten, durch viel Sumpf und Wald in Finnland und weiter nach Norwegen. Ich folgte dem Pasviktal bis nach Kirkenes und blieb die gesamte Polarnacht in der Region, traf viele Menschen vor Ort, arbeitete als Guide und die Kunstorganisation Pikene på Broen, während ich Touren in der Region unternahm und den weiteren Verlauf der TOUR plante.
00 TAGE

unterwegs

Partner & Sponsoren

Stay up to date!

Subscribe to my newsletter!